Robert Goppelt


Premium (World), Long Hill

was soll mir das sagen?

Das letzte Bild zeigt denKarakter... Oder?

Der Sekretär ist ein sehr großer, oft am Boden schreitender Greifvogel, der wegen seiner langen, stelzenartigen Beine an Trappen oder Kraniche erinnert. Er ist mit etwa 1,20 m Höhe im Stehen etwa kranichgroß. Die Körperlänge liegt zwischen 125 und 150 cm, das Gewicht zwischen etwa 2,3 und 4,3 kg. Die Flügelspannweite beträgt zwischen 1,91 und 2,15 m, die Flügellänge zwischen 610 und 675 mm.

Der verhältnismäßig kleine Kopf wirkt adlerähnlich mit recht großen Augen und hakenförmigem, blaugrauem Schnabel, gelber Wachshaut und einer lebhaft orangen, nackten Hautpartie um das Auge. Im Unterschied zu anderen Greifvögeln sind die oberen Lider lang bewimpert.

Das Nackengefieder ist zu einer charakteristischen, langen und schütteren Haube verlängert, die aufgestellt oder an den Nacken angelegt werden kann. Die einzelnen Federn sind zur Spitze hin schwarz und spatelförmig. Möglicherweise geht der Name „Sekretär“ auf dieses Merkmal zurück, da die Federn der Haube wie hinter das Ohr gesteckte Federkiele wirken.

Der Hals ist recht kurz, sodass der Vogel damit nur bis zum Intertarsalgelenk reicht und sich komplett herabbücken muss, um den Boden zu erreichen. Die langen, dunkelrosa Beine sind bis zum Intertarsalgelenk mit schwarzen „Hosen“ befiedert. Der Tarsometatarsus ist zwischen 27,8 und 34,2 cm lang und mit kräftiger, grober Schuppung versehen, die insbesondere die Vorderseite schützt. Die Zehen sind kurz und kräftig mit ebenso kurzen, herabgebogenen Krallen. Sie erreichen nur etwa ein Fünftel der Länge derer von Adlern vergleichbarer Größe. Die beiden äußeren Vorderzehen sind gleich lang, die Hinterzehe sehr viel kleiner. Der Sekretär kann mit seinen Füßen nicht greifen, sondern tötet die Beute mit Tritten oder Schlägen von oben.
Sekretär im Flug
Neben der charakteristischen Federhaube fallen beim Sekretär der langbeinig schreitende Gang und die verlängerten mittleren Steuerfedern auf. Diese Merkmale, die an einen Bürodiener in schwarzen Beinkleidern, weißer Weste und langen Rock­schößen erinnern mochten, haben dem Vogel mutmaßlich seinen deutschen Trivialnamen eingebracht.

Im Flugbild ist der Sekretär nahezu unverkennbar mit kleinem Kopf und langgestrecktem Hals. Die Flügel sind lang und breit, mit gerundeten Enden und vor allem für den Segelflug ausgelegt. Die Handschwingen sind adlerähnlich „gefingert“. Die äußeren Steuerfedern sind gestuft, sodass sie einen Keil bilden, über den das verlängerte mittlere Paar um etwa 20 cm hinausragt. Sie ragen auch beim fliegenden Vogel über die Füße hinaus. Der Schlagflug ist träge, langsam und wenig fördernd. Ohne ausreichende Thermik kann der Vogel ihn nicht allzu lange durchhalten. Befindet er sich aber erst im Segelflug, ist er schnell und wendig.

Das Gefieder ist oberseits überwiegend hellgrau. Dazu kontrastieren die schwarzen Schwingen, der Unterbauch und die Beinbefiederung. Die Unterseite ist ansonsten weiß wie auch die Unterflügel-, Ober- und Unterschwanzdecken. Die Steuerfedern sind an der Basis dunkel gewölkt und sonst grau, mit breiter schwarzer Subterminalbinde und weißem Endsaum.

Die Geschlechter unterscheiden sich kaum. Männchen sind etwas größer, oberseits etwas bläulicher grau mit längerer Haube. Vögel im Jugendkleid sind kurzschwänziger und haben eine kürzere Haube. Die Unterflügel- und Unterschwanzdecken sind graubraun gebändert, das Gesicht ist weniger intensiv gefärbt. Insbesondere Weibchen zeigen am Rücken bräunliche Federsäume.

Samburu NR, Kenya, - 08.02.2019 -10:30 Uhr

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