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letzter Liegeplatz

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usosnowski


Premium (Pro), Hamburg

letzter Liegeplatz

Die Peking ist eine Viermast-Stahlbark und gehörte zu den berühmten Flying P-Linern der Reederei F. Laeisz. Wie drei Viertel der Segelschiffe dieser Reederei ab 1877 erhielt sie analog zum Spitznamen Pudel der Sophie Laeisz, Ehefrau von Carl Laeisz, einen mit „P“ beginnenden Namen.
Im Jahr 1909 bestellte die Reederei Laeisz die Peking, zusammen mit der späteren Passat. Die Viermastbark lief am 25. Februar 1911 bei der Hamburger Werft Blohm & Voss (Baunummer 205) vom Stapel. Die Baukosten betrugen 680.000 Goldmark. Die Peking war als Frachtschiff für den Transport von Chilesalpeter konzipiert. Am 22. Juni 1911 lief sie unter Kapitän J. H. Hinrich Nissen zu ihrer Jungfernfahrt aus. Er hatte schon das Fünfmast-Vollschiff Preussen befehligt. Ziel ihrer Fahrt war Valparaíso (Chile), wo sie am 14. September eintraf.
Am 28. Januar 1912 war sie wieder in Hamburg zurück. Kapitän Nissen erhielt im Seeamtsverfahren wegen Unfalls mit Todesfolge eines Matrosen einen Freispruch und führte die Peking danach ab dem 30. November noch dreimal auf der Route Hamburg–Antwerpen–Chile, bis sie im August 1914 in Valparaíso mit Beginn des Ersten Weltkrieges wie acht weitere Frachtsegler von Laeisz und 40 andere deutsche Schiffe interniert wurde. Nach Kriegsende erfolgte die Rückführung von Caleta Coloso (Chile) nach London unter dem Kommando von Kapitän Heinrich Oellrich (6. Oktober 1919 – 21. Januar 1920). Am 10. Mai 1921 ging das Schiff als Reparation an Italien, wo man jedoch keine Verwendung für die Viermastbark hatte. Da die Segelschiffe für die Überführungsreise auf eigene Rechnung mit dem in Europa dringend benötigten Salpeter beladen werden durften und die Salpeterfrachten hohe Erlöse brachten, konnte der Rückkauf der meisten Segelschiffe erreicht werden. Er wurde vom Deutschen Segelkontor organisiert. So gelang es F. Laeisz, die Peking zum 11. Januar 1923 für 8500 Pfund zu kaufen, was inflationsbereinigt heute 496.000 Pfund entspräche. Am 25. Januar traf sie von London aus unter Kapitän Albrecht, wohl mit Hilfe des Seeschleppers Fairplay XIV, in Cuxhaven ein. Sie lief am 23. April 1923 unter Kapitän Oellrich nach Valparaiso aus. In den Folgejahren fuhr die Peking die Route Hamburg–Talcahuano. Nach zwei Fahrten unter Kapitän Oellrich (1925) und dann Kapitän Hermann Piening (1926) wurde die Peking zum kombinierten Fracht- und Schulschiff umgebaut. In den Jahren 1928 und 1929 machte die Viermastbark unter dem Kommando von Kapitän Jürgen Jürs zwei Reisen nach Talcahuano. Ihre letzte Reise unter der Flagge von F. Laeisz führte die Peking 1931/1932 unter Kapitän Hans Rohwer (1889–1974) nach Valparaíso und dann von Taltal (Chile) nach Santander (Spanien).
Da die Peking keine Hilfsmotoren hatte, war sie beim Ein- und Auslaufen in Hamburg auf Schlepperhilfe angewiesen, ebenso bei Sturm im Ärmelkanal. Mit voller Besegelung war sie schneller als damalige Dampfschiffe.
F. Laeisz verkaufte nach 20 Südamerikafahrten das Schiff 1932 in Folge der Weltwirtschaftskrise an die Shaftesbury Homes and Arethuse Training Ship, London. Sie wurde zu einem stationären Schulschiff umgebaut, in Arethusa umbenannt (nach der Vorgängerin gleichen Namens aus dem 19. Jahrhundert) und bald darauf nach Upnor nahe Rochester, Kent, verholt und auf dem Medway verankert. Die Rahen wurden bis auf drei am Fockmast abgenommen, der Rumpf mit einem Portenband versehen. Im Jahr 1940 wurde die Bark von der Royal Navy als Unterkunft eingezogen, wieder in Pekin [sic] umbenannt und im Chatham Dockyard, Kent, aufgelegt. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam sie an den Vorbesitzer und erhielt den Namen Arethusa zurück.

Die Peking 2010 in New York
Am 31. Oktober 1974 wurde die Viermastbark an die J. Aron Charitable Foundation versteigert. Vom 5. bis zum 22. Juli 1975 wurde der Rumpf der Peking vom niederländischen Seeschlepper Utrecht von Blackwall, London, nach New York geschleppt. Dort wurde sie originalgetreu wiederaufgeriggt. Mit der Beschriftung „Peking“ und Heimathafen „Hamburg“ lag sie am Pier des South Street Seaport Museum in New York.

Im Oktober 2012 wurde bekannt, dass es im New Yorker Hafen keinen Platz mehr für die mittlerweile völlig marode Peking gebe. Das Museum erklärte sich zwar bereit, das Schiff zu verschenken, jedoch war eine schwimmende Überführung der Peking in einen anderen Hafen ohne eine umfassende Instandsetzung nicht möglich.

Am 12. November 2015 beschloss der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages, die Peking für das im Aufbau befindliche Hafenmuseum Hamburg zurückholen und restaurieren zu lassen. Hierfür stellte der Bundestag 26 Millionen Euro bereit. Für 100 Dollar wurde die Peking gekauft. Laut anderen Quellen gelang es 2015 zwei Hamburger Abgeordneten im Haushaltsausschuss des Bundestages, die Zuweisung von 120 Millionen Euro für den Kulturetat der Hansestadt zu erreichen. Davon wurden 20 Millionen Euro für die Sanierung der Peking einkalkuliert. Eigentümer des Schiffes wurde aus politischen Gründen die Stiftung Hamburg Maritim. Sie erhielt im Mai 2016 den Auftrag zur Rückholung und fachgerechten Restaurierung. Daraufhin wurde die Peking im September 2016 auf der Caddell-Werft auf Staten Island für die Überführung vorbereitet. Der Transport über den Atlantik mit dem Dockschiff Combi Dock III begann am 19. Juli 2017. Am 30. Juli 2017 traf die Combi Dock III mit der Peking in Brunsbüttel ein, am 2. August 2017 wurde die Peking zur Peters-Werft überführt. Hier wurde das Schiff – mit Unterbrechungen – aufgearbeitet und im Mai 2020 an die Stiftung Historische Museen Hamburg übergeben. Am 7. September 2020 wurde die Peking nach Hamburg überführt.
Quelle: Wikipedia

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Kamera Canon EOS 5D Mark II
Objektiv EF24-105mm f/4L IS USM
Blende 8
Belichtungszeit 1/1250
Brennweite 40.0 mm
ISO 500

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