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Das Geisterwirtshaus im Schwarzholz

Das Geisterwirtshaus im Schwarzholz

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thomas-digital


Premium (Pro), Tübingen

Das Geisterwirtshaus im Schwarzholz

Bebilderung zur Sage:
Damals ging ein Wanderer des Nachts über die Herrenhaide, auf der zu dieser Zeit nur ein paar Hütten standen, nach Chemnitz. Da er den Weg gut kannte, schritt er rüstig aus. Er schenkte deshalb auch den Irrlichtern vom Sumpf, der den Schwarzteich umgab, keine Beachtung. Nach einem langen und einsamen Marsch stieß er auf eine Behausung. Er glaubte deshalb, die ersten Gehöfte von Wittgendorf nebst der Schenke vor sich zu haben.
Da er in der Schenke Licht schimmern sah und Zecher lärmen hörte, trat er müde und hungrig ein. Er setzte sich auch gleich an einen der rohen Holztische. Aber irgendwie kam ihm alles recht seltsam vor: die Kleidung der Bauern, der Kienspan am Eisenring an der Wand, das offene Herdfeuer, die roh gezimmerten Tische und Sitze. Auch seine Tischgenossen waren ihm fremd, ihre Sprache verstand er kaum. Jedoch hatte er keine Zeit, weiter darüber nachzudenken, denn der freundliche Wirt brachte ihm bald Speisen auf altertümlichen Tafelgeräten und Wein in einem großen Humpen. Doch war all dies ungewohnt, die Speisen waren derb und grob, der Wein herb wie von Holzäpfeln.
Aber der Wanderer war viel zu müde, um sich Gedanken zu machen. Vielmehr streckte er sich nach der Mahlzeit auf einer Bank aus, legte sein Wams unter den Kopf und war bald eingeschlafen. Schließlich weckte ihn ein kalter Luftzug, ihn fröstelte. Als er sich umschaute, stand um ihn herum schwarz und düster der Wald. Er lag im Gras und Moos. Er war zur Mitternachtsstunde genau an der Stelle gewesen, wo vor Zeiten die Hussiten friedliche Dörfer überfallen, gemordet, geraubt sowie gebrandschatzt hatten und wo schließlich kein Stein mehr auf dem anderen geblieben war. Im Geisterwirtshaus war er zu Gast gewesen und hatte Dinge berührt und mit Menschen an einem Tisch gesessen, die längst vergangen und zu Staub und Asche zerfallen waren.

Kommentare 44

  • KLEMENS H. 12. Dezember 2020, 19:00

    Eine wundersame Sage,
    die ich ohne Unterbrechung gespannt bis zum Ende gelesen habe -

    ...doch das Ende war unerwartet und verblüffte mich...:

    Immerhin waren die Geister - trotz ihres zu Lebzeiten grausigen Erlebens -
    freundlich und gastlich...

    Dein Bild ist eine adäquate Verbildlichung einer Szene aus der Sage...
    Diese gefällt mir sehr... ! LG Klemens
  • Heiko Hoffmann 23. Oktober 2018, 10:47 Voting-Anmerkung

    e
  • Dieter Geßler 23. Oktober 2018, 10:47 Voting-Anmerkung

    -
  • Götz Florath 23. Oktober 2018, 10:47 Voting-Anmerkung

    c
  • Eine Art von Licht 23. Oktober 2018, 10:47 Voting-Anmerkung

    C: Eine gute Idee. Mir ist es zu stark bearbeitet und zu wenig stimmungsvoll. Liebe Grüße Lena
  • Jürgen Becker Fotografie 23. Oktober 2018, 10:47 Voting-Anmerkung

    c.
  • Maud Morell 23. Oktober 2018, 10:47 Voting-Anmerkung

    c
  • DennyB. 23. Oktober 2018, 10:47 Voting-Anmerkung

    c
  • Tramfluencer 23. Oktober 2018, 10:47 Voting-Anmerkung

    Sehr gut +++
  • Conquest 23. Oktober 2018, 10:47 Voting-Anmerkung

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  • J.K.-Fotografie 23. Oktober 2018, 10:47 Voting-Anmerkung

    c
  • Greg GE 23. Oktober 2018, 10:47 Voting-Anmerkung

    Wäre er in die Zukunft versetzt worden hätt's hot dog mit Cola gegeben. Was ist schlimmer ? :-)
    E zu Foto.
  • Andreas Grzib 23. Oktober 2018, 10:47 Voting-Anmerkung

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  • michel.hamburger 23. Oktober 2018, 10:47 Voting-Anmerkung

    c
  • E-Punkt 23. Oktober 2018, 10:47 Voting-Anmerkung

    c

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Kamera ILCE-7M2
Objektiv E 21mm F2.8
Blende 5.6
Belichtungszeit 1/20
Brennweite 21.0 mm
ISO 400

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