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Bengalische Stadtgeschichten, Vol. #3

Bengalische Stadtgeschichten, Vol. #3

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Olaf Rocksien


Premium (Pro), im Norden

Bengalische Stadtgeschichten, Vol. #3

- Stuart Lane -

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Kolkata (ehemals Calkutta) zählt ein Monopol als weltweit einzigem Ort mit heute noch von Menschenhand gezogenen Rikshaws zu seinem gewiß nicht armen Katalog an Besonderheiten.
Als Mitte der 90er Jahre die Stadtverwaltung aufgrund andauernder Interventionen von Menschenrechtsorganisationen beschloß, diese Tätigkeit als menschenunwürdig zu bannen, so rechnete niemand mit dem daraus resultierenden und letztlich erfolgreichen Protest der Rikshaw-Wallahs selbst, die -durchaus berechtigt- um ihre einzige Einnahmequelle bangten.
Auch heute noch bleibt es ein ambivalentes Gefühl, diesen archaischen Vehikeln und den ausgemergelten Gestalten davor in einem von dichtem Verkehr und Smog geprägten Straßenbild zuzusehen - wohl wissend, daß jeder durchgeführte Transport einen winzigen Beitrag im täglichen Überlebenskampf dieser armen Teufel bedeutet.

Die Notwendigkeit von Menschenrechtswahrern weltweit bleibt unbestritten, ohne Schaffung -zumindest in diesem Fall- einer Verdienstalternative aber werden viele gutgemeinte Aktionen in ihr Gegenteil verkehrt.

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Kolkata/ Indien, 13.12.2010 - Nikon D700, f7.1, 35mm, ISO 400


Bengalische Stadtgeschichten Vol. #2
Bengalische Stadtgeschichten Vol. #2
Olaf Rocksien

Bengalische Stadtgeschichten, Vol. #1
Bengalische Stadtgeschichten, Vol. #1
Olaf Rocksien

Kommentare 5

  • Heidi Roloff 13. Februar 2011, 14:30

    Und ich habe immer schon ein komisches Gefühl, wenn ich mich von einem Fahrradrikshaw-Fahrer durch das Straßengewühl ziehen lasse...
    Mir gefällt das Foto, besonders auch wegen der Einbeziehung des Ambassadors und wegen der Aufnahmeperspektive.
    LG Heidi
  • JOKIST 8. Februar 2011, 21:11

    Eine anspruchsvolle Bildkomposition !

    LG Ingrid und Hans
  • Detlef Schieberle 7. Februar 2011, 17:27

    Schön sind Deine Stadtgeschichten und lehrreich dazu.
    Ja so ist das mit unseren oft gut gemeinten aber in der Realität nicht immer gut ankommenden Interventionen.
    vG Detlef
  • Alfons Gellweiler 6. Februar 2011, 22:36


    Es hat auch bei mir eine Weile gedauert, bis ich begriffen
    habe, dass es für Schuhputzer in fernen Ländern
    keineswegs demütigend sein muss, mir die Schuhe zu
    putzen. Arbeit ist immer besser als Sozialhilfe.
    Das Bild zeigt viel, und es zeigt es meines Erachtens gut.
    Die Perspektive verleiht dem »armen Teufel« Würde.

    Grüße
    Alfons

  • Jutta Schär 6. Februar 2011, 21:51

    !!!